Es gibt Projekte, bei denen ein kleines Update nicht ausreicht – hier ist der Mut gefragt, alles neu zu denken. Und diese Dachgeschosswohnung im 7. Wiener Gemeindebezirk ist ein perfektes Beispiel dafür, wie aus einem traditionellen Wohnraum ein modernes, lichtdurchflutetes Penthouse werden kann. Ein Vorher-Nachher-Effekt, der nicht nur die Räume, sondern auch das Lebensgefühl der Bewohner*innen transformiert.
Der Weg ins Penthouse führt über ein charmantes, großzügiges Stiegenhaus in einem Gründerzeitgebäude. Die 120 m2 große Wohnung selbst trug allerdings die Handschrift vergangener Jahrzehnte: technisch veraltet und atmosphärisch weit entfernt von einem modernen Wohntraum. Die Aufgabe, die uns als Architekturbüro junger_beer gestellt wurde, war klar: Eine nachhaltige Sanierung, die Technik und Ästhetik auf den neuesten Stand bringt und zugleich die Wohnqualität spürbar erhöht.
Nach einer umfassenden Bestandsaufnahme entwickelten wir ein Sanierungskonzept, das sowohl die technischen als auch die räumlichen Anforderungen neu definierte. Unser Ziel: Innen- und Außenbereiche zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden, um so das Wohnerlebnis zu erweitern.
Die räumliche Öffnung eines Semi-Atriums, das nun durch schlanke Fensterprofile und eine innovative Vakuumdämmung praktisch nahtlos mit dem Wohnbereich verschmilzt. Durch die Versetzung einer tragenden Eckstütze, verkleidet mit verspiegeltem Alu-Verbundmaterial, wurde die Struktur nicht nur funktional optimiert, sondern auch ästhetisch aufgewertet. Diese spiegelnden Elemente verweisen mit einem Augenzwinkern auf die Architekturgeschichte der Moderne – ein subtiler Gruß an Mies van der Rohe.
Die Material- und Farbwahl folgt einem klaren Prinzip: Zurückhaltung, die den Raum wirken lässt. Unterschiedliche Weißtöne spielen mit den wechselnden Lichtstimmungen des Tages, während die grüne Rückwand des Wohnbereichs das Auge sanft ins Atrium leitet. Diese Farbharmonie verbindet Innen- und Außenraum zu einer Einheit, die den Wunsch der Bauherrschaft nach einem beruhigenden Blick ins Grüne erfüllt.
Das begrünte Atrium wurde nicht nur optisch, sondern auch funktional neu definiert.
Eine elegante Treppe verbindet das Atrium mit der sonnigen Dachterrasse und dient zugleich als skulpturales Element und als Rankgerüst für die Pflanzen. So entsteht ein fließender Übergang zwischen den Ebenen, der den Wohnraum nach oben öffnet und das Gefühl von Freiheit verstärkt.
Auch die Innenräume wurden bis ins kleinste Detail neu durchdacht. Der Eingangsbereich empfängt Besucher*innen mit großzügiger Eleganz. Eine Spiegelwand erweitert den Raum optisch und verbirgt gleichzeitig geschickt das Gäste-WC. Dieses wurde mit Schuppenfliesen und einer humorvollen Fischtapete der Firma Cole & Son (Acquario) gestaltet und greift die Liebe unserer Bauherren zu Fischen auf.
Im Treppenhaus begrüßt ein übergroßes Wandbild von Andrea Mantegna die Bewohner und Besucherinnen auf ihrem Weg in die Schlafebene – ein persönlicher Akzent der Bauherrin, die so ihre Verbindung zu ihrem Lieblingsmaler würdigt und dem Raum eine besondere Tiefe verleiht.
Die maßgefertigten Tischlermöbel und die helle Küche tragen zur luftigen, offenen Atmosphäre bei, ohne dabei steril zu wirken. Materialien wie geölter Holzfußboden, sandfarbene Vorhänge und ein offener Kamin sorgen für die nötige Wärme und Gemütlichkeit.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Lichtplanung gelegt: Deckenspots, indirekte Beleuchtung und gezielt eingesetzte Objektleuchten schaffen stimmungsvolle Szenarien – von funktionalem Tageslicht bis hin zu sanfter Abendbeleuchtung. Auch die Terrassenbeleuchtung unterstreicht die Verbindung zwischen Innen- und Außenraum, sodass das Atrium abends zu einer leuchtenden Oase wird.
Hinter der stilvollen Fassade steckt modernste Technik. Von der kompletten Erneuerung der Elektro- und Sanitäranlagen bis hin zur Umstellung auf eine Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung wurde die Bausubstanz von Grund auf saniert. Ein technisches Upgrade, das den Komfort für die Bewohner*innen auf ein neues Niveau hebt.
Die Transformation dieser Wohnung zeigt, wie durchdachte Architektur den Unterschied zwischen einem funktionalen Wohnraum und einem Zuhause machen kann. Der Vorher-Nachher-Effekt ist nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar: Mehr Licht, mehr Raum, mehr Lebensqualität.
Wenn Sie sich vorstellen können, wie Ihr Zuhause durch ein solches Projekt zu neuem Leben erweckt wird, sprechen Sie uns gerne an – wir begleiten Sie auf dem Weg zu Ihrem persönlichen Vorher-Nachher-Erlebnis.