Umbauen statt abreißen – Bestand weiterdenken

Umbauen statt abreißen – Bestand weiterdenken

Umbauen statt neu bauen – ein Prinzip, das heute mehr zählt denn je

Das Einfamilienhaus im 23. Wiener Gemeindebezirk stammt aus dem Jahr 1970.
Ohne Frage: gestalterisch ein besonderes Retro-Juwel. Doch den heutigen Anforderungen an Wohnqualität, Komfort und Energieeffizienz konnte es nicht mehr gerecht werden.
Anstatt den naheliegenden Weg des Abrisses zu gehen, haben wir gemeinsam mit der Bauherr:innenschaft einen Weg gesucht – und gefunden –, der den Bestand wertschätzt und schützt: als Ressource, als Geschichte, als räumliches Fundament.
Die Eingangsebene mit Entree, Hallenbad, Technik- und Garagenbereich konnte erhalten bleiben. Darüber entstand ein neues, zeitgemäßes Raumgefüge – verbunden durch die alte Treppe, erweitert durch moderne Technik, neu geordnet durch präzise architektonische Eingriffe.
Dieses Projekt zeigt: Umbauen statt neu bauen – ein Prinzip, das heute mehr zählt denn je.

Umbau Familienvilla

Bestand und Eingriff

Im Rahmen eines umfassenden Um- und Teilneubaus wurde das bestehende Gebäude grundlegend saniert und in jenen Bereichen, wo es notwendig war, neu errichtet. Die darüberliegenden Wohngeschosse sowie das teilweise ausgebaute Dachgeschoss wurden rückgebaut und durch einen Neubau ersetzt.
Die zentrale Erschließungstreppe samt Geländer konnte dabei erhalten und in das neue Raumkonzept integriert werden.

Umbau Innenarchitektur

Haustechnik & Energie

Das Haus erhielt eine vollständig neue Haustechnikanlage. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Tiefenbohrungen, unterstützt durch eine dachintegrierte Photovoltaikanlage in Form von Schindeln.
 Die gesamte Elektrik wurde im Smart-Home-System ausgeführt und entspricht heutigen Standards energieeffizienten und vernetzten Wohnens.

Treppe vom Architekten

Eingangsebene

Die Eingangsebene wurde mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Das bestehende Hallenbad konnte durch eine Komplettsanierung erhalten bleiben – inklusive des originalen Fliesenbeckens. Ergänzt wurde der Bereich durch eine Dampfdusche, deren Verkleidung aus den historischen Steinplatten des ehemaligen Wohnzimmerkamins gefertigt wurde.
Ein Fitnessbereich und ein neu angelegter Weinkeller fanden ebenfalls auf dieser Ebene Platz. Die ursprüngliche Garage wurde in Breite und Tiefe erweitert und bietet nun komfortabel Raum für zwei Fahrzeuge.

Außenansicht Jungerbeer Architekt

Wohnebene

Ein neu geschaffener Erker öffnet die Wohnebene großzügig zum Garten. Großflächige Schiebeportale und Fensterverbindungen schaffen einen fließenden Übergang zwischen Innen und Außen.
 Eine Außentreppe entlang des Erkers verbindet die beiden Gartenebenen und führt auf neu gestaltete Terrassen.
Im Inneren wurde die bestehende Raumstruktur zugunsten eines offenen, weitläufigen Wohn-, Ess- und Kochbereichs vollständig neu organisiert.

Außenansicht Einfamilienhaus Architekt

Dachebene

Die private Rückzugsebene wurde im neu errichteten Dachgeschoss realisiert. Der Grundriss spielt bewusst mit den räumlichen Qualitäten des Satteldachs. Die ungewöhnlichen Raumhöhen erzeugen ein besonderes Raumgefühl.
 Dem Schlaf- und Gästebereich sind jeweils eigene, in das Dach eingeschnittene Terrassen vorgelagert. Sie bieten Intimität, Rückzug und einen geschützten Außenraum mit hoher Aufenthaltsqualität.

Innenbereich Einfamilienhaus

Äußeres Erscheinungsbild

Das neue Erscheinungsbild des Hauses ist klar und ruhig gehalten: Weißer Kratzputz prägt den Baukörper, während dunkel ausgeführte Fenster- und Türportale für elegante Kontraste sorgen.
 Die Sockelzone wurde mit vorgehängten FibraC-Platten verkleidet, was eine robuste und zugleich akzentuierende Basis schafft.

Küche vom Architekten

Essberereich

Essbereich im Atrium

Baumbestand Einfamilenhaus

Detailansicht umbau

Stiegenaufgang Architekt

Badezimmer

Fliesen Dusche

Hallenbad vom Architekten

Außenansicht Haus Umbau

Planung: junger_beer architektur / wien
Fotos: Andrea Singer, https://www.andrea-singer.com/

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